Überlegungen und Spielauswahl

Bevor ein Spiel erfolgreich beginnen kann, bedarf es einiger Überlegungen zu Regeln, Mitspielern und Zielsetzung.

Auswahl der richtigen Spiele

Um geeigneten Spiele zu finden, muss man sich zunächst einige Fragen stellen:

Wie viele Mitspieler hat die Gruppe?

Mit einer Gruppe von 20 Kindern ist es schwierig, ein Würfelspiel zu machen. Mit 3 Kindern lässt sich wiederum ein Fußballwettkampf schlecht umsetzen. Die Auswahl des Spieles und die Art der Vorbereitung sind also von der Größe der Gruppe abhängig.

Wie alt sind die Kinder in der Gruppe?

Das Alter ist gerade bei der Auswahl des Spieles besonders wichtig. Die Mitspieler sollten nicht überfordert aber auch nicht unterfordert werden. Verschiedene Altersgruppen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen. So spielen 5-Jährige anders als 8-Jährige und die jüngeren Mitspieler werden sich meist den älteren anschließen und unterordnen. Kraft, Geschicklichkeit und Ausdrucksvermögen ist in verschiedenen Altersklassen anders. Oft akzeptieren auch die Großen die jüngeren Mitspieler nicht als gleichberechtigte Spielpartner. Besteht die Gefahr, dass das Spiel durch den Altersunterschied beeinträchtigt wird, sollte darauf ggf. in den Spielregeln eingegangen werden.

Welche Interessen und Stärken haben die Mitspieler?

Möchten die Kinder lieber draußen toben oder freuen sie sich über ein "Wer wird Millionär"-Quiz? Haben die Mitspieler einen unterschiedlichen Wissensstand? Auch körperliche Fitness und Aktivitäten sollten bei der Planung eingebunden werden. Wer ein Handballspiel plant, sollte wissen, ob einige Mitspieler in einem Verein spielen. Andere langweilen sich dann vielleicht.

Besonderheiten einer Gruppe

Gibt es zwischen den Mitspielern momentan Unstimmigkeiten - ja vielleicht sogar Aggressionen, dann muss man darauf achten, Spiele auszuwählen, die diese Aggressivität nicht fördern. Schnell wird leider aus einem Spiel auch Ernst bei fehlender Aufsicht bzw. Steuerung des Spiels.

Manche Gruppen haben mit bestimmten Spielen bereits schlechte Erfahrungen gemacht. So ist gerade bei Kampfspielen häufig Ablehnung bei den Mitspielern zu spüren. Aufgrund von Erfahrungen aber auch durch die eigene Zurückhaltung werden solche Spiele häufig konsequent abgelehnt. Verzichte auf alle entsprechenden Spielvariationen, wenn dir entsprechende Ablehnungen bekannt sind.

Probleme in der Gruppe lassen sich durch Spiele transparent machen und zum Gegenstand von Diskussionen. Rollenspiele eigenen sich hier ganz besonders. Achte aber darauf, dass du das Problem dadurch nicht noch größer machst! Überlege dir vorher, wie du das Spiel beeinflussen kannst, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

Die Stimmung in der Gruppe und damit der Spaß am Spiel kann von ein paar wenigen Gruppenmitgliedern umgestoßen werden. Wie kannst du die Gruppendynamik steuern, um ein positives Ergebnis zu erzielen?

Überlegungen zum Spiel

Hast du über die Gruppe nachgedacht, kannst du an die Auswahl des passenden Spieles gehen. Was willst du mit dem Spiel erreichen? Sollen die Kinder sich austoben, Spaß und Action haben? Oder sollen sie eher ein bestimmtes Thema vertiefen, ihre Allgemeinbildung erweitern? Gibt es Unruhen in der Gruppe, die du mit dem Spiel beilegen möchtest? Sollen die Mitspieler sich kennenlernen?

Ist der Zweck klar, wählst du die entsprechenden Spiele aus. Bedenke immer die möglichen (positiven und negativen) Auswirkungen und mache dir klar, wie du damit umgehen willst.

Die Spielregeln

Spielregeln steuern den Verlauf des Spieles. Sie sollten kurz und prägnant formuliert werden. Zu viele Regeln machen das Spiel schnell kompliziert. Folgendes sollte bei der Erstellung der Spielregeln beachten:

Durchdenke das Spiel genau und schreibe dir dabei bereits erste Ideen zu den Spielregeln auf. Einige Hinweise zu Spielregeln im Allgemeinen:

  • Die Regeln sollten klar und einfach dargestellt werden.
  • Regeln geben den Mitspielern Sicherheit und nehmen Angst.
  • Wenige Spielregeln fördern freies Gestalten.
  • Ist während des Spiels erkennbar, dass eine Regel nicht funktioniert, sollte diese verändert werden.
  • Über Spielregeln darf sich niemand einfach hinwegsetzen - auch der Spielleiter nicht.

Überlegung zur Durchführung:

Ist das Spiel ausgewählt, die Gruppe analysiert und die Spielregeln festgelegt, geht man an die praktische Durchführung. Jetzt wird alles Organisatorische geplant: Räume, Material, Zeit etc.. Auch über eventuelle Preise für die Gewinner eines Spiele und evtl. Trostpreise sollte man jetzt schon nachdenken. Je nach Altersgruppe sind als Trophäen Süßigkeiten, kleine Spielzeuge, Bücher oder schöne Kinder Pokale geeignet, die (bereits mit Gravur versehen) auch günstig im Internet bestellt werden können.

Überlegungen zu Räumlichkeiten:

Planst du eine Schnitzeljagd, brauchst du dazu einen Wald oder einen Park. Ziehst du ein Wasserspiel vor, benötigst du einen See oder eine Badestelle in der Nähe. Achte bei der Auswahl der Örtlichkeit auch auf mögliche Gefahrenquellen.

Überlegungen zum Material:

Wem ist es nicht schon passiert: Man hat die schönste Spielidee und das passende Material fehlt. Bei der Planung von Spielen ist eine Materialliste unabdingbar und ein rechtzeitiger Einkauf des Materials ein Muss. So kann nichts vergessen werden und der Spieleabend wird zum Erfolg.

Zeit und Zeitplan:

Wenn du einen Spieleabend planst, denk auch darüber nach, wie lange welches Spiel dauert. Nichts ist schlimmer, als ein Spiel in der Mitte zu beenden, weil die Zeit schon um ist. Solltest du wissen, dass ein Spiel möglicherweise länger dauert, informiere die Mitspieler und ggf. Eltern zuvor.

Sind mehrere Spiele für einen Abend oder Nachmittag vorgesehen, solltest du dir Gedanken machen, mit welchem Spiel du beginnen möchtest und wie der weitere Verlauf des Tages ist. Gerade die ersten Spiele holen die Mitspieler ab, begeistern sie und wecken den Spaß. Das letzte Spiel sollte auf das, was im Anschluss folgt (Diskussion o. ä.) ausgerichtet sein. Planst du also eine Diskussion oder eine Nach-Besprechung am Schluss, solltest du auf jeden Fall ein etwas ruhigeres Spiel aus Ausklang wählen. So kommt die Gruppe zur Ruhe und kann schneller "umschalten".

Präsentation des Spieles vor der Gruppe:

Zum Schluss sollstest du noch darüber nachdenken, wer das Spiel präsentieren soll. Nicht immer ist der Spielleiter die dafür geeignete Person!

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