
1612 lateinische Vornamen
lateinisch: Die bekanntesten Vornamen
lateinisch: Die bekanntesten Vornamen
Lateinische Vornamen
Im antiken Rom war die Namensgebung eng mit der sozialen und rechtlichen Struktur der Gesellschaft verknüpft. Ein vollbürgerlicher Mann trug in der Regel drei Namen – das tria nomina – bestehend aus dem praenomen (Vornamen, z. B. Gaius), dem nomen gentilicium (Familien- bzw. Clannamen, z. B. Julius) und dem cognomen (Spitz- oder Beinamen, z. B. Caesar). Das praenomen diente dazu, innerhalb der erweiterten Familie zu unterscheiden, das nomen wies auf die Zugehörigkeit zu einer gens hin, und das cognomen konnte besondere Eigenschaften oder Abstammungslinien markieren. Diese Mehrgliedrigkeit hob römische Bürger gegenüber Fremden hervor und entwickelte sich über Jahrhunderte hinweg – vom siebten Jh. v. Chr. bis tief in die Kaiserzeit hinein.
Mit der zunehmenden Expansion und dem kulturellen Austausch kamen auch griechische Namen ins Spiel, die in lateinischer Schrift und Aussprache oft angepasst wurden. So wurde etwa das griechische Ἰωάννης (Ioánnēs) in lateinischer Form zu Johannes, und Namen wie Τιβέριος (Tiberios) oder Ἰούλιος (Ioulios) erhielten typische lateinische Endungen wie -us oder -ius. Solche Latinisierungen folgten festen Mustern der Lautübertragung (z. B. Θ → th, Δ → d) und wurden durch die römische Verwaltung und die christliche Kirche weiter verbreitet.
Dass viele dieser antiken Namen bis heute weltweit gebräuchlich sind, liegt an der nachhaltigen Wirkung Roms auf Sprache, Religion und Bildung. Latein war im Mittelalter und der Frühen Neuzeit die Sprache der Kirche, der Wissenschaft und der Rechtsprechung – Namen wie Marcus, Julia oder Lucia blieben so über Generationen erhalten und gelangten in alle romanischen und selbst germanischen Sprachen. Hinzu kam die humanistische Wiederbelebung klassischer Formen in der Renaissance, weshalb lateinische Namen heute noch in Europa und darüber hinaus weitverbreitet sind.
Häufigste Baby-Namen in lateinischer Sprache
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