150 gotische Vornamen
Gotische Vornamen (aus der Spätantike)
Gotische Vornamen (aus der Spätantike)
Gotische Vornamen
Die Goten waren eines der bekanntesten germanischen Völker der Spätantike. Sie tauchten ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. in den römischen Quellen auf und spielten in der Geschichte Europas über Jahrhunderte hinweg eine bedeutende Rolle. Von Skandinavien aus zogen sie über die Schwarzmeerregion bis nach Italien und Spanien – und mit ihnen ihre Sprache, ihre Kultur und ihre Namen.
Gotische Namen stammen aus dem Gotischen, einer heute ausgestorbenen Sprache, die zur ostgermanischen Sprachfamilie gehört. Sie wurde zwischen etwa 300 und 700 n. Chr. gesprochen – vor allem von den Westgoten (in Südfrankreich und Spanien) und den Ostgoten (in Italien und dem Balkanraum). Einer der berühmtesten Sprecher des Gotischen war der Bischof Wulfila, der die Bibel ins Gotische übersetzte – in einer eigenen Schrift, den gotischen Buchstaben.
Typisch für gotische Namen ist – wie bei vielen germanischen Namen – ihr zweigliedriger Aufbau. Sie bestehen meist aus zwei bedeutungsvollen Namensbestandteilen, etwa:
- ala (ganz)
- reiks (Herrscher o. König)
- gais (Speer)
- hild (Kampf)
- winth (Freund)
- wulf (Wolf)
So bedeutet der Name Alareiks etwa „der vollkommene Herrscher“, und Theudareiks (später latinisiert zu Theoderich) lässt sich als „König des Volkes“ übersetzen.
Viele dieser Namen sind in der Geschichte tief verwurzelt. Namen wie Ermanaric, Alaric, Theoderic, Witiges oder Athalaric stammen von echten gotischen Herrschern – tapfere Krieger, kluge Könige oder Anführer in schwierigen Zeiten. Die Namen trugen Würde und Geschichte in sich, oft über Generationen weitergegeben.
Geografisch lassen sich gotische Namen vor allem dort nachweisen, wo die Goten siedelten oder herrschten:
- Ostgoten: Norditalien, Balkan, Österreich
- Westgoten: Südfrankreich, Spanien (Toledo, Tarragona)
- Frühzeitlich auch: heutiges Rumänien, Ukraine, Schwarzes Meer
Mit dem Untergang der Goten als politische Kraft verschwand auch das Gotische langsam – doch viele ihrer Namen überlebten, teils in lateinischer Form, teils in den Namenstraditionen anderer Völker. So steckt in einem heutigen Dietrich noch immer das gotische Theudareiks.
Gotische Namen sind wie kleine Zeitreisen: Sie erzählen von alten Königen, kriegerischen Stämmen, bewegten Wanderjahren und vom Zusammenprall germanischer und römischer Welt.
Häufigste Vornamen Goten
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