Weihnachtsgedichte - Besinnliche Zeilen

Weihnachtsgedichte sind der Klassiker zu den heiligen Tagen.

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Süßer die Glocken nie klingen

Süßer die Glocken nie klingen
Als zu der Weihnachtszeit:
'S ist, als ob Engelein singen
Wieder von Frieden und Freud'.
Wie sie gesungen in seliger Nacht,
Wie sie gesungen in seliger Nacht,
Glocken, mit heiligem Klang
Klingen die Erde entlang!

O, wenn die Glocken erklingen,
Schnell sie das Christkindlein hört.
Tut sich vom Himmel dann schwingen
Eilet hernieder zur Erd'.
Segnet den Vater, die Mutter, das Kind;
Segnet den Vater, die Mutter, das Kind;
Glocken mit heiligem Klang,
Klingen die Erde entlang!

Klinget mit lieblichem Schalle
Über die Meere noch weit,
Daß sich erfreuen doch alle
Seliger Weihnachtszeit.
Alle aufjauchzen mit Einem Gesang;
Alle aufjauchzen mit Einem Gesang;
Glocken mit heiligem Klang,
Klingen die Erde entlang!

   — Friedrich Wilhelm Kritzinger
Bethlehem

Aus voller Silberschale
gießt fahles Licht der Mond.
Mit blendend hellem Strahle
ein Stern am Himmel thront.

Eine ärmliche Bauernhütte
verklärt er mit feurigem Lohn,
drin ruht auf weicher Schütte
Maria mit dem Sohn.

Aus fernen Morgenlande
auf sterngewiesenem Pfad,
im schimmernden Prachtgewande
sind die drei Könige genaht.

Sie knieten anbetend vorm Knaben
und küßten ihm Stirn und Haar
und brachten kostbare Gaben:
Gold, Weihrauch und Myrrhen ihm dar.

Ein Hirtenbub stand ferne,
scheu abwärts den Blick gesenkt,
auch er hätt' gar so gerne
dem Heiland etwas geschenkt.

Er hat nichts, das er böte,
ist aller Gaben bar:
Auf seiner Hirtenflöte
bringt er ein Lied ihm dar.

Da wendet sich von den Königen
der Knab und lächelt süß
und lauscht dem zaubertönigen
Lied, das der Hirt ihm blies.

Die Englein hörten schallen
das Lied und machten es kund:
Den Menschen ein Wohlgefallen
und Frieden dem Erdenrund!

   — Richard Zoozmann
Weihnachtslied

Des Ewigen und der Sterblichen Sohn
Er tut den ersten Schritt ins Heiligtum,
Er wir geboren!

Bald wird er ins Allerheiligste gehen
Zum hohen Kreuz, zur Nacht, zum Blutaltar,
Zum Todeshügel!

Im Weltgericht geht er wieder heraus.
Dann sinkt vor ihm der Vorhang, und enthüllt
Was war, und sein wird!

Du furchtbarer! Und du weinendes Kind!
Was soll ich tun, in dem Gericht zu stehn,
Das du dann richtest?

Der Ringende nur erkämpfet den Lohn!
Eng ist die Pforte! Schmal der hohe Weg
Zu deinem Heile!

Oh, der in das Allerheiligste ging,
Vollender! Gottversöhnender! Führe du
Den Weg mich!

   — Friedrich Gottlieb Klopstock

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