Kindersicherheit in den eigenen vier Wänden
Kaum etwas stellt das Leben von zwei Menschen stärker auf den Kopf, als die Geburt eines gemeinsamen Kindes. Der Tagesablauf wird durch den Nachwuchs bestimmt, die Nächte werden kürzer und am Ende des Tages bleibt nicht selten ein großer Berg unerledigter Aufgaben übrig. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich frischgebackene Eltern mit dieser Situation arrangieren und sich in einem neu strukturierten Alltag zurechtfinden. In jedem Fall beschreibt ein Großteil der jungen Mütter und Väter ihre neue Rolle vorwiegend als eine absolute Bereicherung. Doch neben all der Freude über die Fortschritte des neuen Familienmitgliedes müssen Mutti und Vati nun auch Verantwortung übernehmen. Dies beginnt in den eigenen vier Wänden, wo eine Reihe von Gefahren lauern und die wir euch in diesem Artikel näher vorstellen möchten.
Gefährliche Babymöbel
Für fast alle Eltern ist es bei Möbeln für Babys und Kleinkinder das Kaufargument Nummer eins: die Sicherheit! Und eigentlich sollte man beim Kauf von speziellem Mobiliar für Kinder davon ausgehen können, dass dem Aspekt der Sicherheit ausreichend Rechnung getragen wurde. Doch leider zeigt die Realität oft ein anderes Bild. Viele Unfälle passieren im eigenen Haushalt und können auf unsichere Möbel zurückgeführt werden. Hier sind einige versteckte Gefahrenquellen:
- Schadstoffe: Trotz strenger Kontrollen in Deutschland finden sich immer wieder schädliche Chemikalien in Kindermöbeln. Es ist ratsam, auf Möbel aus biologischen Materialien zu setzen, auch wenn diese oft teurer sind.
- Scharfe Ecken und Kanten: Kindermöbel sollten keine abstehenden Ecken oder harte Kanten haben, die zu Verletzungen führen können. Besonders während der Laufphase der Kleinen ist es wichtig, kritische Stellen zu entschärfen oder abzusichern.
- Standfestigkeit der Möbel: Die Möbel sollten stabil und kippsicher sein, um zu verhindern, dass Kinder sie umwerfen können, insbesondere wenn sie beginnen, sich daran hochzuziehen oder daran entlang zu laufen. Überprüfe die Stabilität von Hochstühlen und anderen Möbeln regelmäßig und sichere sie wenn nötig zusätzlich.
Gefahren im Badezimmer
Das Badezimmer ist einer der gefährlichsten Orte in deinem Zuhause für deine Kleinkinder. Achte besonders auf die Kombination aus Wasser, rutschigen Oberflächen und erreichbaren elektrischen Geräten, die ein hohes Risiko darstellen. Hier sind einige Vorsichtsmaßnahmen, die du ergreifen solltest:
- Rutschgefahr: Verwende rutschfeste Badvorleger und stelle sicher, dass keine Pfützen entstehen, auf denen deine Kinder ausrutschen könnten.
- Elektrische Geräte: Bewahre Föhne, Rasierapparate und andere elektrische Geräte immer außerhalb der Reichweite deiner Kinder auf, um Stromschläge zu verhindern.
- Medikamente und Reinigungsmittel: Sichere alle Medikamente und chemischen Reinigungsmittel in verschlossenen Schränken, um Vergiftungsgefahren zu vermeiden.
- Wasserbehälter: Sichere Toiletten und lasse deine Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser, auch nicht bei geringen Mengen, um Ertrinkungsunfälle zu verhindern.
Weitere Gefahren im Haushalt
In der Küche lauern neben vielen offensichtlichen auch einige unterschätzte Risiken, über die man als Erwachsener vielleicht gar nicht nachdenkt. Hier sind wichtige Punkte, auf die du achten solltest:
- Heiße Oberflächen und Geräte: Sorge dafür, dass die Griffe von Töpfen und Pfannen immer nach hinten zeigen und nicht über den Rand des Herdes hinausragen. So verhinderst du, dass dein Kind sie greifen und sich verbrennen kann.
- Scharfe Gegenstände: Messer, Gabeln, Scheren und andere scharfe Küchenutensilien sollten immer außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, idealerweise in verschlossenen Schubladen oder auf höheren Ablagen.
- Leicht zugängliche Schränke: Sichere alle Schränke mit kindersicheren Verschlüssen, besonders jene, die Reinigungsmittel, scharfe Gegenstände oder sogar kleine, verschluckbare Gegenstände enthalten könnten.
- Elektrische Geräte: Achte darauf, dass alle elektrischen Geräte, wenn sie nicht in Gebrauch sind, ausgeschaltet und ihre Kabel außer Reichweite sind, um Stromschläge zu vermeiden. Wie ihr elektronische Geräte und Steckdosen zum Schutz von kleinen Kindern absichert, haben wir euch in den Artikel Ratgeber: Technische Ausstattung kindersicher machen zusammengestellt.
Gefahrenquelle Kleinteile
Eine weitere wichtige Gefahrenquelle, auf die nicht häufig genug hingewiesen werden kann, besteht in kleinen Teilen, die praktisch überall in der Wohnung und auch draußen herumliegen. Leider verfügen fast alle Kleinkinder über den Drang, Gegenstände in den Mund zu nehmen. In der Regel werden diese auch schnell wieder ausgespuckt, doch es kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Teile auch verschluckt werden. Folgende Gegenstände sind besonders interessant für Kinder:
Die Gefahr lauert dabei auf mehreren Ebenen. Zum einen können bestimmte Gegenstände, die in den Mund genommen werden, in der Luftröhre stecken bleiben. Wird der Gegenstand nicht schnell genug wieder entfernt, droht das Kind zu ersticken. In den meisten Fällen gelangen kleinere Gegenstände aber in den Magen und werden nach einiger Zeit auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. Während sich Eltern etwa bei Legoteilchen oder kleinen Steinchen eher keine Sorgen über bleibende Schäden machen brauchen, sieht es bei anderen Teilen ernster aus.
Insbesondere Knopfzellen stellen eine wahre Gefahr für Vergiftungen dar. Diese enthalten nämlich häufig Nickel und Cadmium, welches durch die Magensäure herausgelöst wird. Dies kann zu schweren Vergiftungen mit üblen Folgen führen. Bleiben die Knopfzellen bereits in der Speiseröhre stecken, sorgen sie dort für Verätzungen, an denen die Kinder lange zu leiden haben. Auch Magnetspielzeug ist in diesem Zusammenhang sehr kritisch zu bewerten. Lösen sich die kleinen Magnetteile aus ihrer Verankerung und werden durch die Kinder verschluckt, kann dies Darmschlingen verursachen, wenn sich die Magnetteile im Darm gegenseitig anziehen. Besteht der Verdacht, dass entsprechende Gegenstände verschluckt worden sind, sollte schleunigst ein Arzt hinzugezogen werden.
- Legoteile
- Steinchen
- Perlen
- Batterien (insbesondere Knopfzellen)
- Magnetspielzeug
Die Gefahr lauert dabei auf mehreren Ebenen. Zum einen können bestimmte Gegenstände, die in den Mund genommen werden, in der Luftröhre stecken bleiben. Wird der Gegenstand nicht schnell genug wieder entfernt, droht das Kind zu ersticken. In den meisten Fällen gelangen kleinere Gegenstände aber in den Magen und werden nach einiger Zeit auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. Während sich Eltern etwa bei Legoteilchen oder kleinen Steinchen eher keine Sorgen über bleibende Schäden machen brauchen, sieht es bei anderen Teilen ernster aus.
Insbesondere Knopfzellen stellen eine wahre Gefahr für Vergiftungen dar. Diese enthalten nämlich häufig Nickel und Cadmium, welches durch die Magensäure herausgelöst wird. Dies kann zu schweren Vergiftungen mit üblen Folgen führen. Bleiben die Knopfzellen bereits in der Speiseröhre stecken, sorgen sie dort für Verätzungen, an denen die Kinder lange zu leiden haben. Auch Magnetspielzeug ist in diesem Zusammenhang sehr kritisch zu bewerten. Lösen sich die kleinen Magnetteile aus ihrer Verankerung und werden durch die Kinder verschluckt, kann dies Darmschlingen verursachen, wenn sich die Magnetteile im Darm gegenseitig anziehen. Besteht der Verdacht, dass entsprechende Gegenstände verschluckt worden sind, sollte schleunigst ein Arzt hinzugezogen werden.
Sicherheit im Außenbereich
Natürlich ist der Punkt Sicherheit auch außerhalb der eigenen vier Wände von einiger Bedeutung. Im Garten, auf Spielplätzen oder während eines Spaziergangs gibt es viele versteckte Risiken. Stelle sicher, dass dein Garten sicher eingezäunt ist, damit die Kleinen nicht auf die Straße oder in andere gefährliche Bereiche laufen können. Giftige Pflanzen und ungesicherte Wasserstellen wie Teiche oder Pools sollten aus dem Zugangsbereich von Kindern entfernt oder entsprechend gesichert werden. Wie immer ist entscheidend, dass deine Kinder nie aus den Augen gelassen werden.
Weitere Gefahrenquellen
Die Liste an möglichen Gefahrenquellen scheint schier unendlich, hängt aber konkret auch vom jeweiligen Alter der Kinder ab. Eltern sollten dabei immer wieder versuchen, sich in die Perspektive der Kleinen hinein zu versetzen, denn alleine schon aufgrund ihrer Körpergröße schauen sie mit ganz anderen Augen in die Welt. Zudem sind sie eben nicht in der Lage, die Folgen ihres Handelns richtig einzuschätzen. Gefahren, auf die mit erhobenem Zeigefinger hingewiesen wird, erscheinen möglicherweise besonders interessant und reizvoll. Erinnert sei etwa an die Tischdecke oder die Bratpfanne auf dem Herd. Während in Haushalten mit kleinen Kindern auf Tischdecken konsequent verzichtet werden sollte, ist es beim Kochen wichtig, dass die Griffe und Stile von Bratpfannen und Töpfen für die Kinder unerreichbar zur Herdseite zeigen und nicht darüber hinausragen. Im Garten stellen Wasserfässer und kleine Zuber eine häufig unterschätzte Gefahr dar. Fallen Kinder kopfüber in ein solches Behältnis, geraten sie in Panik und sind nicht in der Lage, sich selber daraus zu befreien.
Fazit - Trotz Gefahren ist Freiraum wichtig
Bei allen Gefahren, die im Haushalt und im Garten lauern, gilt es aber, den Kindern auch ausreichend Freiraum zu bieten. Bestimmte Erfahrungen, wie etwa ein Sturz mit dem Roller, gehören einfach dazu und bewahren Kinder nachweislich später vor schlimmeren Unfällen. Das heißt aber nicht, dass im Haushalt und im Alltag Sorglosigkeit herrschen sollte. Altersentsprechend sollten ernstzunehmende Gefahrenquellen konsequent beseitigt werden, genauso wie gerade bei Kleinkindern auf eine Aufsicht nie verzichtet werden sollte.
Fazit - Trotz Gefahren ist Freiraum wichtig
Bei allen Gefahren, die im Haushalt und im Garten lauern, gilt es aber, den Kindern auch ausreichend Freiraum zu bieten. Bestimmte Erfahrungen, wie etwa ein Sturz mit dem Roller, gehören einfach dazu und bewahren Kinder nachweislich später vor schlimmeren Unfällen. Das heißt aber nicht, dass im Haushalt und im Alltag Sorglosigkeit herrschen sollte. Altersentsprechend sollten ernstzunehmende Gefahrenquellen konsequent beseitigt werden, genauso wie gerade bei Kleinkindern auf eine Aufsicht nie verzichtet werden sollte.
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