Zika - die neue Seuche?
Anfang Februar 2016 hat die Gesundheitsorganisation der UNO (WHO) erneut den Gesundheitsnotstand erklärt. Nach den schlimmen Ebola-Fällen in Westafrika verbreitet sich wieder ein Krankheitserreger in der Welt, sorgt für Unsicherheit und fordert besondere Maßnahmen, um seine Ausbreitung zu verhindern: das Zika-Virus. Dieses Virus ist bereits seit Jahrzehnten bekannt und erforscht, breitet sich aber aktuell sehr schnell in Mittel- und Südamerika aus. Zwar verläuft eine Erkrankung mit dem Virus oft ohne oder mit leichten Symptome und ist für Erwachsene ungefährlich. Neuesten Forschungen zufolge kann durch die Infektion einer Schwangeren mit dem Zika-Virus das Ungeborene schwerste Hirnmissbildungen (pränatale Mikrozephalie) erleiden. In unserem Artikel über den Zika-Virus informieren wir dich über die Hintergründe, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung und halten dich über aktuellste Entwicklungen mit unserem Ticker auf dem Laufenden.
Was ist der Zika-Virus?
Das Zika-Virus ist keine neue Virusart, denn es wurde schon vor ca. 70 Jahren bei einem afrikanischen Affen im namensgebenden Zikawald (Uganda) entdeckt. Da das Virus von Gelbfieber- und Tigermücken übertragen wird, kam es bisher nur in tropischen Regionen zu Krankheitsausbrüchen: in Asien oder einzelnen Inselgruppen im Pazifik. Bis zum Jahr 2007 wurden bei Menschen insg. nur 12 Infektionen nachgewiesen, diese wurden alle in Afrika bzw. Südostasien infiziert.
Die aktuelle Infektionswelle erstreckt sich nun aber auf den süd- und mittelamerikanischen Raum, insbesondere Brasilien und Kolumbien sind stark betroffen. Bisherige Ausbrüche beschränkten sich auf Afrika und die dortigen Mütter waren oft durch eine bereits erfolgte Zika-Infektion im Kindesalter immunisiert. In Südamerika fehlt den Frauen diese Immunisierung, da sie bisher kaum Kontakt mit den übertragenden Mücken hatten. Daher sind die momentanen Erkrankungen von Schwangeren im südamerikanischen Raum so gefährlich für das ungeborene Kind.
Die aktuelle Infektionswelle erstreckt sich nun aber auf den süd- und mittelamerikanischen Raum, insbesondere Brasilien und Kolumbien sind stark betroffen. Bisherige Ausbrüche beschränkten sich auf Afrika und die dortigen Mütter waren oft durch eine bereits erfolgte Zika-Infektion im Kindesalter immunisiert. In Südamerika fehlt den Frauen diese Immunisierung, da sie bisher kaum Kontakt mit den übertragenden Mücken hatten. Daher sind die momentanen Erkrankungen von Schwangeren im südamerikanischen Raum so gefährlich für das ungeborene Kind.
Übertragen und Verbreiten von Zika-Viren
Das Zika-Virus wird über Mücken verbreitet, die in tropischen Gefilden zu Hause sind. Zwar kann die asiatische Tigermücke unter Umständen auch in Süddeutschland auftreten, aber bisher kam es zu keinerlei Infektionen in Deutschland. Eine mögliche Übertragung des Zika-Virus durch Körperflüssigkeiten z. B. beim Geschlechtsakt wird stark vermutet, konnte aber noch nicht 100% nachgewiesen werden. Die gefährlichste Übertragung ist die von der Mutter zum ungeborenen Kind.
Da nur 20% der Infizierten überhaupt Symptome zeigen, ist es schwierig die Verbreitung des Virus nachzuvollziehen. Google hat für Wissenschaftler und Mediziner eine Plattform bereitgestellt, um den Verbreitungsgrad besser dokumentieren zu können. Einstweilen behilft man sich mit dem statistisch erfassten Interesse am Zika-Virus:
Da nur 20% der Infizierten überhaupt Symptome zeigen, ist es schwierig die Verbreitung des Virus nachzuvollziehen. Google hat für Wissenschaftler und Mediziner eine Plattform bereitgestellt, um den Verbreitungsgrad besser dokumentieren zu können. Einstweilen behilft man sich mit dem statistisch erfassten Interesse am Zika-Virus:
Symptome einer Zika-Erkrankung
Nach einer Infektion vergehen meist 3-7 (bis max. 12) Tage bis die Krankheit ausbricht (Inkubationszeit). Die Krankheit an sich verläuft oftmals asymptomatisch (ohne Symptome), Betroffene bemerken also unter Umständen gar nicht, dass sie infiziert sind. Wenn Symptome auftreten, sind diese meist mild und äußern sich in Fieber, Hautausschlag, Gelenk- oder Muskelschmerzen sowie geröteten Augen. Nach ca. drei bis sieben Tagen klingen die Symptome wieder ab. Übrigens: Wer sich einmal mit dem Zika-Virus infiziert hat, ist dagegen ein Leben lang immun. Eine überstandene Infektion wirkt also wie eine Impfung.
Diagnose einer Zika-Infektion
In den ersten Tagen einer Infektion lässt sich das Virus recht einfach in Blut und Urin nachweisen, später werden Antikörper-Tests mit Blutplasma und Urin durchgeführt - so kann noch Monate nach der Infektion der Virus nachgewiesen werden. Es gibt aber derzeit überhaupt keine Veranlassung, den Hausarzt nach einem Test zu fragen - außer du bist schwanger (oder deine Freundin erwartet ein Baby) und kommst gerade aus den südlichen Breitengraden.
Therapien gegen Zika-Infektionen
Derzeit existieren keine Therapien oder Medikamente speziell zur Bekämpfung einer Zika-Infektion, in den meisten Fällen ist ein Behandeln der Symptome mit Bettruhe, viel Flüssigkeit und ggf. fiebersenkenden Mitteln völlig ausreichend.
Schutz vor Zika-Infektionen
In unseren Breitengraden ist derzeit noch kein Schutz notwendig. Wenn du in südliche Länder reisen musst, kannst du dich nur mit Hilfsmitteln wie Mückenspray und -Salbe, Moskitonetzen, fester Kleidung und ähnlichem schützen - ein Impfstoff gegen das Zika-Virus existiert derzeit noch nicht.
Wann ist das Zika-Virus gefährlich?
Besonders schwangere Frauen und ihr ungeborenes Baby sind bei einer Infektion mit dem Zika-Virus gefährdet, denn das Virus steht im Verdacht eine sogenannte Mikroenzephalie beim Fötus auszulösen. Dabei kommt das Baby mit kleinerem Kopfumfang zur Welt. Als Folge daraus ist meist das Gehirn unterentwickelt, was wiederum eine geistige Behinderung oder Verzögerungen in der Entwicklung des Kindes bedeuten kann. In den schlimmsten Fällen sind die Kinder gar nicht erst überlebensfähig.
Inwiefern genau das Zika-Virus dabei auf das Ungeborene wirkt, wurde bisher nicht geklärt.
Weitere Risikogruppen sind Menschen mit schweren Vorerkrankungen, hier kam es bereits zu vereinzelten Todesfällen.
Inwiefern genau das Zika-Virus dabei auf das Ungeborene wirkt, wurde bisher nicht geklärt.
Weitere Risikogruppen sind Menschen mit schweren Vorerkrankungen, hier kam es bereits zu vereinzelten Todesfällen.
Bin ich gefährdet?
In Deutschland besteht nach Expertenmeinung kaum Gefahr sich mit dem Virus zu infizieren. Eine einfache Erklärung hierfür ist, dass die Moskitos als Hauptüberträger hier nicht heimisch sind. Einzelne Fälle, die in Deutschland schon aufgetreten sind, waren meist Reiserückkehrer aus den betroffenen Gebieten. Falls du also nicht schwanger bist oder es demnächst werden möchtest und nicht gleichzeitig eine Reise nach Süd- oder Mittelamerika planst, besteht für dich kein Grund zur Sorge.
Tipps für anstehende Reisen nach Süd- und Mittelamerika
Generell besteht laut WHO kein Grund für ein Reiseverbot in die vom Zika-Virus stärker betroffenen Regionen. Das Auswärtige Amt rät jedoch Schwangeren und Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder nicht ausschließen können, von einer Reise in ein Risikogebiet ab. Ist die Reise nicht vermeidbar, können bestimmte Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Da es leider noch keinen Impfstoff gibt, um sich gegen den Krankheitserreger zu schützen, sollte hauptsächlich auf konsequenten Mückenschutz gesetzt werden: Mückensprays, lange Kleidung, Moskitonetze, usw.
Da auch die geringe Möglichkeit einer sexuellen Übertragbarkeit besteht, sollten schwangere Frauen in den betroffenen Gebieten nur geschützten Geschlechtsverkehr haben. In Deutschland gilt das gleiche für Reiserückkehrer für den Zeitraum von ca. vier Wochen, um eine Infektion auszuschließen.
Um sicher zu gehen, solltest du dich vor deiner Reise bei deinem Hausarzt oder einem Reisemediziner informieren - insbesondere wenn du planst, ein Baby zu bekommen oder schon schwanger bist.
Da auch die geringe Möglichkeit einer sexuellen Übertragbarkeit besteht, sollten schwangere Frauen in den betroffenen Gebieten nur geschützten Geschlechtsverkehr haben. In Deutschland gilt das gleiche für Reiserückkehrer für den Zeitraum von ca. vier Wochen, um eine Infektion auszuschließen.
Um sicher zu gehen, solltest du dich vor deiner Reise bei deinem Hausarzt oder einem Reisemediziner informieren - insbesondere wenn du planst, ein Baby zu bekommen oder schon schwanger bist.
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